Arbeit heisst arbeiten

Mit dem Bau soll also im Üüstag 2014 begonnen werden. Die Bauzeit könnte gut 2 Jahre dauern zumal der oben ausladende Stadel primär zwischendurch und hoffentlich mit spezieller Mitarbeit realisiert wird. Mitarbeit heisst, dass du oder deine Bekannten beim Bauen unter professioneller Bauleitung aktiv mitmachen könntet. Das nennt man heute ökologisch wertvolle Aktivferien vor Ort, ein bisschen weniger Klimakiller am Himmel, kein Dauerstress unterwegs im Ausland und erst noch Urlaub ohne Geld verputzen.

 

Das einmalige biä - neetär wird energetisch (Gebäudehülle und Haustechnik) und statisch nach den neusten Anforder-ungen und Kenntnissen gebaut. Bauliche Elemente und schadstoffreie Materialisierung werden teilweise in der Tradition gesucht und soweit möglich auch umgesetzt. Wer hier mitarbeitet trifft auf einen interessanten Bau und auf erstaunlich viel Neues. Neues welches wiederentdeckt wird wie u.a. das gespaltene Schindeldach mit seinem eckigem und hinaus-ragenden Sporrchänil aus Holz, das Heidenkreuz oder das Bodendrängbrett. Mystisch wird es, sobald die Seelenglotzjini dran sind. Herti Grinda sind gefragt, wenn der Eingang im OG steht. An der kleinen Eingangsport, resp. dem eher zu niedrigen Obertirner, wird man sich mit der Zeit nicht mehr den Totz anschlagen. Die hier bewusst klein gewählte Bauhöhe hat mit der späteren Wahrnehmung des Innenraums zu tun und sorgt für ein spannendes Eintreten, soviel sei schon mal verraten. Und was dort in der Stube an der Decke wie ein Turnerreck aussieht dient vorwiegend den Kleidern, ausser, es sei gerade jemand am Klimmziehen. Und dass man durch zwei Deckenöffnungen die nur mit Holzrosten zugedeckt sind ins DG schauen kann hat mit der Heizung, der Warmluftströmung zu tun.

Hab ich schon irgendwo erwähnt, dass .................... ?

 

Nun, ein Geldlohn für die Mitarbeit wird keiner ausbezahlt. Eine entsprech-ende Gutschrift für den Hausgebrauch abgegeben hingegen schon. Mann oder Frau ab Jg 94 arbeitet also nicht des Zasters sondern des Erlebnis-ses wegen was nicht heissen will, dass andere Mitarbeiter vor Ort versäumt werden dürfen. Vielleicht erfährt manch einer einmal, oder wieder, was richtiges Handwerk ist und was dies bei ihm selbst bewirkt und dürfte sich später an eine intensive aber nicht vermissen wollende Zeit erinnern. Anmelden kann man sich ganz einfach über die Kontakt-seite. Mitzubringen sind; guter Anpack, Kondition für wenigstens 7 h täg-lich, nicht zuviel quatschen, nicht zuviel essen, Schwindelfreiheit.                                  

 

 Änuharr

 

" Ez soli mu nu gratis chu schaffu .............. där isch woll apa äs bizji meschugge ? "

 

Und zur Erinnerung immer wieder ein paar Worte zu unserem Volke und dem typ-ischen Walliserstadel, dem gestrickten Blockgehäuse. Sei-tenlängen aufgrund der Baum-stammmasse. Keller feucht. Saal Vorratsraum trocken, gut durchlüftet, Zugang traufseitig per primitiver Treppe. Mäuse-steinplatten [Plaanä] aufge-stelzt. Kornspeicher mit Tenn-boden [Tää] dicht mit Nut + Feder um kein Korn auf diesem Dreschplatz zu verlieren. Der Stadel ist gröber gearbeitet als ein Speicher. Das Bauen richtet sich meist nach der lokalen Lebensweise, der Erbteilung und des zur Verfügung stehenden Bau-materials. Ein Speicher oder Stadel kennt fast immer mehrere Miteigentümer infolge der örtlich zahllosen Parzellen. Selbstversorgung und Noma-dentum ist die Regel. Trans-porte versucht man tunlichst zu vermeiden. Man zieht mit dem Vieh gestaffelt von Vorrat zu Vorrat, mu faarut. In Jeizinen weilt man Januar, Februar, Juni, September; insgesamt 4 Monate. In Fesel oder Meiggu gut 2 Monate und in Gampel rund 6 Monate. Der Dialekt, die Sprache, ist nicht etwa ausserirdisch sondern ger-manisch beheimatet, der Walliser drückt sich höchst-alemannisch aus wobei auch hier die Globalisierung Einzug hält.